Tressow, Kastanienallee


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Am 6. Oktober 1999 (War es der 6.? oder der 7.?) wurde wieder eine Kopfsteinpflasterstraße mit einer drei Zentimeter dicken Schwarzdecke bedeckt. ---> Kulturlandschaft e.V.


[SOMMER] [HERBST] [WINTER] [FRÜHLING]



Kommt auch noch irgendwann.

Das dichte Blätterdach lichtet sich schon.
War es nicht letztes Jahr um diese Zeit noch herrlich dicht und schattig?
Der Tunnel wird aufgefressen. Kahl sind die Bäume noch nicht,
aber es wird wohl bald das letzte Mal gewesen sein, daß ich die
Durchfahrt in dieser Weise genießen kann...
Die drückende Augustsonne schleicht sich unaufhaltsam ein.
Kürzlich ist ein Baum gefällt worden. Ohne Ersatz.
Er war schon alt. Früher oder später fallen sie alle.
In diesem Fall hier wohl eher früher?!?
2002 war es eine exotische Meldung aus Berlin, daß die Biergarten-
besucher unter entlaubten Bäumen saßen. In der taz wurde ein
großes Kastanienblatt abgedruckt, wohl für alle, die keins mehr
in echt sehen können.
Ich werde hier ebenfalls ein großes Kastanienblatt zur Verfügung stellen,
für alle, die es in der Kastanienallee vergeblich suchen werden...




Kommt noch demnächst.

Nachts in der Kastanienallee/ ist's finster, ist's finster./
horch einmal, was raschelt da? - (Raten) /pfeift, piepst, schnarcht...
Das Licht unserer Laternen verliert sich im herbstlich feuchten
finsteren Abenddunkel. Der Wind weht alles fort, was nicht
niet- und nagelfest ist. Jetzt wird reiner Tisch gemacht,
die Probe auf's Exempel. Ein Gang bei diesem Wetter weckt die
Vorfreude auf einen dampfenden Tee bei Kerzenschein und eine
gesellige Runde bei Basteln, Spiel oder Handarbeiten.
Ja, so muß es früher gewesen sein, draußen wird alles gesichert,
man sammelt Kastanien und Eicheln, das Geflügel wandert in die
Frostabteilung. (Was haben die früher damit gemacht? geräuchert?)
Die Wolle wird gesponnen, die Bettfedern bereitet, das Werkzeug gefettet.
Wir gehen Laterne, singen alle Lieder, die uns einfallen, manchmal
auch zweistimmig, der Wind raubt uns die Töne.
Ob unser kleiner Zug von Lupendorf aus zu sehen ist?




Kastanienallee Winterfeld

Noch liegt Schnee, und es ist kalt. Wind weht stetig von West oder Ost.
Der Weg ist jeden Tag anders. Und jeden Tag schön.
Der Blick über's Feld zeigt die Obstbaumkonturen
an der Straße zwischen Schwinkendorf und Lupendorf.
Aber nicht mehr lange, dann verzaubern
die lauen Frühlingslüfte das Land...
Die Graureiher sind schließlich schon da.
Und wenn die Truppenbestände der Bundeswehr in MV
reduziert werden, hören leider nicht die
dröhnenden Flugübungen über unseren beschaulichen Hügeln auf.
Die Ruhe wird sonst nur von den Kindern, den Tieren
und der Landwirtschaft unterbrochen
(abgesehen vom gelegentlichen Holzhacken und -sägen im Winter).
In Tressow manchmal auch von Klaviermusik.




Kastanienblüteblühender Kastanientunnel

Erquicklichen Schatten findet der Wanderer,
die Wanderin, wenn die Sonne erbarmungslos brütet.
Unter den voll belaubten Bäumen ist für
wohltuendes Klima gesorgt.
So könnte es viele Kilometer weitergehen...
...oder weiterskaten, rollern, in die Pedale treten.
Von viel Verkehr kann nur dann die Rede sein,
wenn es Mittag gibt, von oder zur Arbeit geht
oder wenn die vielen Besucher hier entlang fahren.
Im Winter fällt letzteres weg. Und im Frühling oder Sommer
kann man mit dem Fahrrad am besten in diese Gegend eintauchen.
Oder eben mit Rollschuhen. Oder auf Schusters Rappen.
A propos Rappen: Natürlich geht's auch mit der Pferdekutsche!
Und wenn man es nicht eilig hat, stören die wenigen
NOCH übriggebliebenen Kopfsteinpflasterabschnitte
gar nicht.

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